02/01/2025 0 Kommentare
Abendmahlssonntag (7. Sonntag nach Trinitatis)
Abendmahlssonntag (7. Sonntag nach Trinitatis)
# Basiswissen Kirchenjahr

Abendmahlssonntag (7. Sonntag nach Trinitatis)
Das Abendmahl ist neben der Taufe das zweite Sakrament in der Evangelischen Kirche. Das heißt, es ist eine von zwei heiligen Handlungen biblischen Ursprungs – von Jesus Christus eingesetzt: Tauft sie … (Mt 28,19) und nehmt und esst … trinket alle daraus (Mt 26,26f.).
In der Stadtkirchengemeinde feiern wir zwei Mal im Monat Gottesdienst mit Abendmahl, an den hohen Feiertagen zusätzlich. Im Abendmahl versichern wir uns der Gegenwart Gottes und der Gemeinschaft untereinander – so in aller Kürze zusammengefasst, warum Abendmahl so wichtig ist. Was heißt das aber konkret für jede*n Glaubende*n?
Das verhandelt der Abendmahlssonntag. Am 7. Sonntag nach Trinitatis wird ein besonderes Augenmerk auf die Mahlgeschichten in der Bibel gelegt. Dabei wird deutlich: Gemeinsames Essen ist mehr als satt werden. Es ist auch geistliche Nahrung. Es ist Versicherung der Gemeinschaft aller Glaubenden, es ist Bußgeschehen und Vergebung der Sünden, es ist Stärkung im Glauben und Rückversicherung der Zusagen Gottes. Und der Sonntag zeigt, dass leibliche Bedürfnisse dem Glauben nicht zuwider stehen. Alle Menschen müssen satt werden können. Die ersten Christen koppelten das Abendmahl an ein Sättigungsmahl und integrierten schon sehr früh die, die es sich nicht leisten können, satt zu werden. Jesus feierte das erste Abendmahl im Zusammenhang des Passahmahles. Und: Wer zusammen isst, führt keinen Krieg gegeneinander. Es ist auch ein Friedens- oder Liebesmahl.
Am Abendmahl kristallisieren sich die konfessionellen Unterschiede der Kirchen deutlich heraus. Ist es Symbol oder wahrer Leib? Wer darf austeilen und wer bekommt welches Element? All diese Streitigkeiten sind nicht Teil der biblischen Überlieferung. Ob sie einmal überwunden werden können oder ob wir versöhnt in der Vielfalt weiter existieren, wird die Zukunft zeigen. Wir sagen: Eingeladen sind alle Menschen – weil Gott zum Mahl lädt. Wer von uns darf sich anmaßen, Menschen auszuschließen?
Wichtig für die Feier des Abendmahls sind die Menschen, die zusammen feiern, der Dank, die biblischen Einsetzungsworte, die Elemente Brot und Traubensaft (ob vergoren oder nicht), das Vaterunser und die Austeilung – für dich!
Der Abendmahlssonntag wird in der Trinitatiszeit gefeiert. Die liturgische Farbe ist grün. Für die Gestaltung der Gottesdienste gibt es keine besonderen Vorschläge.
Nähere Infos zum Abendmahl – wie immer – auf der Homepage der EKD unter dem Reiter: Glauben – Gottesdienst – Abendmahl.
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